Farewell Nelli

17. September 2013:

Ich hab`es jetzt einfach getan: Seit 13.September ist „Farewell Nelli“ auf YouTube.

Ich habe das Lied seit November 2013 unzählige Male gespielt und war lange unschlüssig und ratlos, ob ich es jemals außer meiner Frau jemandem vorspielen, oder es gar hier veröffentlichen kann und soll. Zu nah ist der Text an dem, was tatsächlich geschehen ist.

Aber letzten Endes konnte ich das Lied nicht für mich behalten, sonst wäre es mir nicht gut damit gegangen. Wer kennt das nicht? Man tut etwas nicht, obwohl es einem am Herzen liegt und bereut es dann - vielleicht für den Rest seines Lebens. Und so habe ich es dann doch einigen Vertrauten vorgespielt, und die Reaktion war immer eine - nenn ich es mal - „betroffene Anteilnahme“ oder „Zustimmung“.

Mit dem Lied habe ich auf meine Art versucht, etwas Unerträgliches zu verarbeiten, und es tat mir einfach gut mir den Frust, Schmerz und die Machtlosigkeit von der Seele zu singen, es nicht nur der Stehlampe oder der Zimmerwand vorzusingen und mit etwas abzuschließen...

Zur Entstehung der Aufnahme:

Man hört und sieht hier ein unverfälschtes Produkt von Wohnzimmer- records, das einen gewissen Reifungsprozess durchlaufen hat, der aufgrund der erwähnten Unschlüssigkeit relativ lange gedauert hat. Aber ich meine, das hat dem Lied gutgetan.

Es nahm seinen Anfang damit, dass Almos und ich an einem Abend des jetzt wohl endgültig vergangenen Sommers die Gitarrenspur auf unserem Sofa einspielten. Dabei spielten wir eine Strophe mehr für ein eventuelles Solo.

Almos Papp ist ein brillanter, junger Gitarrist, von dem ich denke, dass die Gitarre wohl einer seiner Körperteile ist. Er nimmt sein Instrument in die Hand und spielt mit einer Leichtigkeit drauflos, die mich immer wieder aufs Neue fasziniert. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an Dich, Almos, für Deine Unterstützung!

Nachdem das Ding mit einer ersten provisorischen Gesangsspur und einem Klangteppich ausgestattet hatte, war die Stelle für das Solo immer noch vakant. Was macht man bloß, wenn man selber keines spielen kann? In dieser Situation habe ich mich an den Saxophonisten meines Vertrauens gewandt, der aber hier nicht namentlich erwähnt werden möchte. Und so wurde unser Wohnbereich am Abend des 28.Juli 2013 dermaßen mit einem Sound durchgeblasen, dass beide Kinder wohl 5 cm über ihrer Matratze schwebten, aber selig weiterschliefen. Das Ergebnis waren für mich 6 Soli - eines schöner als das andere - und die Qual der Wahl, welches davon ich letztendlich weiterverwenden wollte. Vielen Dank auch hier für Deine - wie ich meine - wunderschönen Klänge!

Nach „Positiv“ kam von Michael die Anregung, für YouTube nicht nur Textblätter abzufotografieren, sondern lieber mit Fotos zu arbeiten. Das habe ich mir zu Herzen genommen. Allerdings wäre meine Bildauswahl ganz anders ausgefallen. Und wenn mir meine Frau Jana nicht die richtigen Denkanstöße gegeben hätte, wäre das wohl nichts Anschauliches geworden. Danke Jana – immer noch!!